Autoinflammatorische Syndrome sind Erkrankungen, bei denen es wiederholt zu Fieberschüben kommt. Dies geschieht infolge einer vererbten oder spontan erworbenen Überaktivität des körpereigenen Abwehrsystems. Weitere häufige Symptome sind Hautausschläge, Gelenkentzündungen und Entzündungen der inneren Organe. Oft sind auch die Entzündungswerte im Blut erhöht. Die Seltenheit der Erkrankungen und die Symptomvielfalt sind eine diagnostische Herausforderung. Häufig wird daher die Diagnose erst mehrere Jahre nach Beginn der Symptome gestellt. Einzelne Beispiele für autoinflammatorische Syndrome sind hereditäre (vererbte) Fiebersyndrome wie das Familiäre Mittelmeerfieber (FMF), das TNF-Rezeptor assoziierte periodische Syndrom (TRAPS) oder das Hyperimmunglobulin D-Syndrom (HIDS).
Wir bieten eine umfassende Abklärung und Therapie der autoinflammatorischen Syndrome und auch anderer seltener rheumatisch-immunologischer Erkrankungen an. Diese Erkrankungen kommen definitionsgemäss in weniger als einer Person pro 2000 Einwohner vor. Wegen dieser Seltenheit und Komplexität werden häufig weitere Fachdisziplinen beigezogen. Es besteht eine enge fachübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen des Inselspitals, insbesondere der Klinik für Dermatologie, der Klinik für Hämatologie, der Kinderklinik, dem Zentrum für seltene Krankheiten und der Klinik für Humangenetik. Zusätzlich sind wir für rheumatologisch-immunologische Fragestellungen im internationalen Portal für seltene Erkrankungen, Orphanet als Ansprechpartner registriert.
Bei schwierigen Fragestellungen und in dringlichen Situationen besteht die Möglichkeit einer kurzstationären Abklärung auf der Bettenstation der Klinik für Rheumatologie und Immunologie.
Schwangere Patientinnen mit Verdacht auf eine autoinflammatorische Erkrankung können sich gerne für unsere Schwangerschaftssprechstunde anmelden.
Jugendliche und junge Erwachsene mit Verdacht auf eine autoinflammatorische Erkrankung können in unserer Transitionssprechstunde betreut und beraten werden.