Translationale Forschung 1: Diagnostische und therapeutische Ansätze bei Allergien
Die weltweite Prävalenz von Allergien hat ein pandemisches Niveau erreicht. Prognosen der World Allergy Organization zufolge, leidet weltweit fast jede dritte Person an einer allergischen Erkrankung wie Heuschnupfen, saisonaler Bindehautentzündung und Rhinitis, Ekzemen, Nahrungsmittelallergien oder Asthma. Trotz dieser hohen Prävalenz wird das Risiko allergischer Erkrankungen häufig unterschätzt. Allergien können zu lebensbedrohlichen Situationen wie anaphylaktischen Schocks führen, die mit multiplem Organversagen oder tödlich enden können. In jüngster Zeit wurden bemerkenswerte Fortschritte beim Verständnis von allergischen Reaktionen und den zugrunde liegenden molekularen Prozessen erzielt. Trotzdem hat sich dieser Wissensgewinn bisher nur schlecht in die klinische Anwendung übertragen lassen. Die meisten aktuellen Behandlungsstrategien beruhen noch immer auf der Linderung von Krankheitssymptomen und beeinträchtigen die Grundmechanismen der Reaktion nur marginal. Obwohl es nicht klar ist, warum die Inzidenz allergischer Erkrankungen in den letzten Jahren zugenommen hat, unterstreicht diese Entwicklung den dringenden Bedarf an effizienteren Behandlungsansätzen. In unserer Gruppe verfolgen wir verschiedene Ansätze zur Etablierung innovativer diagnostischer Allergietests sowie der Entwicklung neuer Allergietherapeutika mit klinischem Potential.
Translationale Forschung 2: Therapieansätze zur Verbesserung altersassoziierter Einschränkungen
Nach Angaben der UN-Bevölkerungsabteilung sind weltweit rund 520 Millionen Menschen älter als 65 Jahre. Schätzungen zufolge wird sich diese Zahl bis 2050 verdreifacht haben – also jede sechste Person der Weltbevölkerung. Dieser demografische Wandel wird unweigerlich zu einer drastischen Zunahme altersbedingter Krankheiten wie Arteriosklerose, Kardiopathie, Diabetes, Krebs oder Alzheimer führen. In naher Zukunft wird diese Entwicklung grosse Herausforderungen für unser Gesundheitssystem und unsere Wirtschaft darstellen. Zudem werden wir weitreichend sozial herausgefordert, weil es in unserer Gesellschaft immer mehr ältere Menschen mit Einschränkungen geben wird. Wir müssen den Alterungsprozess und die Mechanismen, aus denen altersbedingte Krankheiten entstehen, besser verstehen. Erst dann könne wir geeignete Interventionsstrategien bereitstellen, die die Gesundheit einer alternden Gesellschaft verbessern. In unserer Gruppe sind wir besonders an den Veränderungen des Immunsystems während des Alterungsprozesses interessiert. Sowie an der Frage, ob solche Veränderungen plastisch genug sind, um sie mit spezifischen Interventionsstrategien rückgängig zu machen.
Mitglieder der Forschungsgruppe
- Dr. Daniel Brigger, wissenschaftlicher Mitarbeiter
- Dr. Hulda Rún Jónsdóttir, wissenschaftliche Mitarbeiterin
- Pascal Guntern, PhD Student
- Melanie Steinmann, Master Studentin
- Nadine Roos, Master Studentin
- Xuanxuan Zhang, Master Studentin